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Goa, Indien

Goa ist der kleinste und gleichzeitig reichste Staat Indiens. Die circa ein Jahrtausend lang von der Kadamba-Dynastie regierte Region Goa wurde 1312 zuerst von den Moslems und dann 1370 von den Hindus des Vijayanagar-Reichs erobert. Die Stadt Velha Goa an den Ufern des Flusses Mandovi wurde unter der Herrschaft von Adil Shah, dem Gouverneur von Bijapur, zur zweiten Hauptstadt des Reichs. Man umgab sie mit einem Graben und Mauern, die dem Palast des Schahs, den Moscheen und Tempeln Schutz spendeten. Von all dem ist nichts geblieben, außer einem Teil vom Eingangsbereich des Palasts. Goa geriet 1510 unter die Herrschaft der Portugiesen und war das gesamte 16. Jahrhundert lang berühmter Handelshafen und Hauptstadt des portugiesischen Indiens. Abgesehen von einer kurzen Zeit unter der Hindu-Herrschaft des Vijayanagar-Reichs wurde der Staat fast immer von Moslems und später Christen regiert. Da es demzufolge keine antiken Hindutempel gibt, ist Goa ein etwas untypischer indischer Staat (die in jüngerer Zeit errichteten Hindutempel befinden sich in weniger sichtbaren Gebieten im Landesinneren), während das portugiesische Erbe noch heute sehr offensichtlich ist. Der Haupteinfluss ist religiös: ein Drittel der Bevölkerung ist katholisch, und der Katholizismus hat natürlich auch die Architektur, die allgemeine Atmosphäre und die lokale Kultur beeinflusst. In Velha Goa gibt es noch immer zahlreiche Kirchen und religiöse Bauwerke aus dem 16. und 17. Jahrhundert, die von der Vergangenheit unter portugiesischer Kolonialherrschaft zeugen. Die wichtigste Kirche ist die Basilika Bon Jesus: das barocke Bauwerk beherbergt die Grabstätte des Missionärs Francis Xavier, Schutzpatron von Goa, der im 16. Jahrhundert beigesetzt wurde. Die Kathedrale ist die größte Kirche Asiens: per Geheiß des portugiesischen Vizekönigs, Conde de Redondo, wurde 1562 mit ihrem Bau begonnen, der sich über ein Jahrhundert lang hinzog. Ebenfalls in der Altstadt, gleich hinter der Kathedrale, befinden sich das Kloster und die Kirche des Heiligen Franziskus von Assisi, Letztere wurde 1762 erneuert. Das antike Kloster beherbergt heute das Archäologische Museum mit Porträts portugiesischer Vizekönige, christlichen Holzskulpturen und Hindu-Skulpturen aus der Kadamba-Epoche (12. und 13. Jahrhundert). Im 17. Jahrhundert erreichte Goa seine Blütezeit, die Bevölkerung war auf 200.000 angewachsen und entsprach damit der von London und Paris. Aber Malaria- und Choleraseuchen leiteten den jähen und unvermittelten Niedergang ein: 1775 war die Einwohnerzahl auf 1500 gesunken und die Stadt verlor ihre Bedeutung. Als Ersatz für Velha Goa, das nunmehr verlassen und dem Verfall preisgegeben war, errichteten die Portugiesen 1842 die neue Hauptstadt Panaji, nur 9 km von der alten entfernt. Auch in Panaji herrscht eine ziemlich europäische, man könnte fast sagen mediterrane Atmosphäre: das Städtchen hat ca. 60.000 Einwohner und ist um einen zentralen Platz mit typischem Mark angeordnet. Goa Velha hat jedoch seinen Reiz nicht verloren, im Gegenteil, im Laufe der Zeit hat es an Faszination gewonnen, sodass es sogar in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen wurde. Seit 1961 gehört Goa zur Indischen Union und bildet seit 1987 den 25. Staat der Republik. Aber Goa ist nicht nur eine Region und historische Stadt, es ist auch der berühmteste Badeort Indiens. Ca. 100 Kilometer Küste zieren herrliche Strände, welche nicht nur auf einheimische, sondern auch für internationale Besucher große Anziehung ausüben, die Goa als "Perle des Orients” zu Ruhm verholfen haben. Bereits in den 60er Jahren waren die Strände von Goa das privilegierte Ziel eines bestimmten Typs von Besuchern: Hippies aus aller Welt und Blumenkinder kamen hierher zu ihren psychedelischen Festen auf der Suche nach freier Liebe und der Erfüllung ihrer Träume. In nördlicher Richtung finden wir unter anderem auch die berühmtesten und meistbesuchten Strände wie Calangute und Vagator, aber auch weniger überlaufene Strände wie Candolim und Sinquerim; Letzterer befindet sich in der Nähe der von den Portugiesen im 17. Jahrhundert erbauten Festung Aguada. Im Süden stößt man dagegen auf die Strände Benaulim und Palolem. Heute hat sich die Woge, mit der Goa auf den internationalen Tourismusmarkt geworfen wurde, geglättet, aber das Nachtleben und die multikulturelle Atmosphäre triumphieren an einigen Stränden mit Lagerfeuern, Musik und Festen noch immer. Goa ist nach wie vor einer der wenigen indischen Staaten, in denen der Genuss von Alkohol erlaubt ist, was auch eine Ursache dafür ist, dass es bei jungen Urlaubern und all jenen, die gern Feste feiern, sehr beliebt ist.