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Gravdal, Norwegen

Gravdal ist der wichtigste Hafen der Lofoten, einer Gruppe von Inseln, Inselchen und mehr oder weniger großen aus dem Wasser ragenden Felsen, die sich auf der Nord-Südachse zwischen Tromso und Bodo erstrecken. Die teilweise ungewöhnlichen Formen der Inseln lassen sich durch die Einwirkung der Gletscher des Quartärs erklären. Die Erhöhungen bestehen größtenteils aus Eruptionsgestein, die steil ins Meer abfallen und deren Gipfel teilweise von ewigem Schnee und Eis bedeckt sind. Der höchste Punkt liegt auf 1.161 Metern. Die Aufeinanderfolge von Bergen und Erhöhungen, die sich aus dem Wasser erheben, verdecken unvermutet ausgedehnte Wiesen, auf denen wohlgenährte Schafe weiden. Etwas weiter lassen sich lange Strände mit weißem Sand und grünem, blauem, smaragdfarbenem oder türkisem Wasser entdecken. Die einzelnen Inseln sind durch Brücken miteinander verbunden. Ausnahmen bilden die Inseln Vesatgoy und Flakstadoy, die mit Fährschiffen erreicht werden können. Die gebirgige Mauer der Lofoten, die sich steil aus dem Westfjord erhebt, erstreckt sich in westlicher Richtung und bildet so eine schützende Barriere gegen die Angriffe des Atlantischen Ozeans: während des Winters finden an der Küste, die sich von den Lofoteninseln nach Norden erstreckt, die heftigsten Unwetter des gesamten europäischen Kontinents statt. Da die Berge wahre Barrieren für durchziehende Wolken bilden, regnet es auf den Lofoten oft. Doch das Wetter kann auch ganz schnell umschlagen, und den Himmel in die herrlichsten Farben tauchen. Paradoxerweise ist der Sommer hier die weniger intensive Jahreszeit. Im Winter hingegen laufen die Inseln zur Hochform auf: das wichtigste Ereignis ist die Lofotfisket, der winterliche Fischfang. Die Fjorde und Wasserengen der Lofoten besitzen die reichsten Fanggründe für Hering und Kabeljau. Dreitausend Fischer spüren dem Kabeljau auf, der von der Barentssee in Richtung Süden zieht, um dort ideale Temperaturen und Salzverhältnisse zu finden. Die Fischer leben während der Fangsaison in den Fiskevaer, Fangstationen mit großen Hallen, die außerhalb der Saison unbewohnt bleiben. Der gefangene Kabeljau wird auf dem Hjell, ein mit Haken versehenes Gerüst, zum Trocknen aufgehängt. Nach etwa 5-7 Wochen ist der Fisch gesalzen, getrocknet und bereit für die Ausfuhr. Von Gravdal aus kann man auch herrliche Ausflüge unternehmen. Eine der interessantesten führt durch einen langen, unterirdischen Tunnel, der vor wenigen Jahren eingeweiht wurde und nach Sund führt. Das dortige Lofotmuseum bietet eine Rekonstruktion des traditionellen Habitat der Inseln und präsentiert eine zusammenfassende Dokumentation zum Thema Fischfang. In einer angrenzenden Halle werden einige alte, aber liebevoll restaurierte Boote ausgestellt. Die Insel Flakstad bietet herrliche Szenarien, unter anderem auch einen blendend weißen Strand, von dem sich eine typische Kirche aus rotem Holz aus dem 12. Jh. abhebt. Auf der gleichen Insel kann man den Nusfjord bewundern, einen winzigen und bezaubernden Wasserspiegel. Hier versteckt sich ein kleines Fischerdorf, dessen Leben seit Jahrhunderten unverändert geblieben zu sein scheint. Hier folgt die Zeit nicht der traditionellen Ordnung, sondern dem Takt des Fischfangs und dessen Trocknung nach einem Rhythmus, der seit ewigen Zeiten unverändert ist.