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Marseilles, Frankreich

Schon in der Antike war Marseilles, das die Römer Massalia nannten, als eines der dichtbesiedeltsten Gebiete in Gallien bekannt und noch vor Lutetia (Paris) erhielt es sowohl zu Land als auch zu Wasser militärische und kulturelle Hegemonie. Es war ein wichtiger Kreuzungspunkt für den Handel und erwarb im Verlauf der Jahrhunderte auch unter militärischen und politischen Gesichtspunkten strategische Bedeutung. Seine Geschichte geht bis in die Antike zurück: Wissenschaftler zweifeln nicht im Geringsten daran, dass Marseilles die älteste französische Stadt ist, auch wenn es eher sagenhaft erscheint, dass dieses Gebiet von einigen wenigen Überlebenden von Troja bewohnt gewesen sein soll, die in der Mündung der Rhône Zuflucht gefunden und dort eine neue Kultur errichtet haben sollen, die jener ähnelte, die sie durch den Krieg verloren hatten. Weniger sagenhaft, sondern fast sicher verbürgt, ist die Theorie, nach der Marseilles von Griechen besiedelt wurde, die hier ihre erste und florierendste Kolonie im ganzen Mittelmeerraum ansiedelten. Jedenfalls, ob nun römisch oder griechisch, lernte Marseilles lange und dramatische Herrschaften kennen. Durch den Zugang zum Meer war es enorm wichtig und besaß zudem durch die Rhône auch noch den Zugang zum reichen Hinterland der Provence und der Camargue, für die Marseilles die natürliche Mündung ins Meer war. Trotz seiner Nähe zur Provence, deren Kultur auf Freundlichkeit, Romantik und Aufmerksamkeit gegenüber den Künsten und der Kultur beruhte, war Marseilles in Wirklichkeit eine sehr viel lebendigere und unruhigere Stadt. Die Bevölkerung um die Küste an der Rhônemündung neigte wenig zu Allianzen mit den Machthabern und achtete stets als höchstes Ziel auf eine wirtschaftliche und politische Unabhängigkeit. Wenigstens dem ersten Anschein nach, war Marseilles zweifellos eine sehr reiche Stadt. Ihre Geschichte ähnelt der genuesischen sehr, wenn auch viele Begebenheiten der Stadt durch fremde Kulturen, besonders der arabischen, beeinflusst worden sind, die einen starken Einfluss sowohl auf das Sozial- und Zivilsystem als auch auf die Kultur, die so zu einer "Multinationalen" wurde, ausübten, sowohl in der ersten Ausbreitungsphase der Stadt als auch von der Nachkriegszeit bis heute. Das soziale Bild Marseilles ist außerordentlich gemischt: Araber, Nordafrikaner, Europäer, Bewohner aus den ersten, zweiten und dritten französischen Überseekolonien, die aus dieser Stadt die Hauptstadt der tausend Sprachen und Kulturen gemacht haben. Deswegen ist Marseilles auch unter künstlerischem und musikalischem Aspekt außergewöhnlich lebendig, dynamisch und interessant. Das gesamte Zentrum der Stadt besitzt große architektonische und kulturelle Bedeutung, wenn auch der interessanteste Teil Marseilles ohne Zweifel der Hafen ist, der sich fast mit den Häusern verkeilt. Die Marseiller sind besonders verbunden mit dem Anlegehafen und man sagt, dass sie die Schiffe, die im Labyrinth der Hafenkais ein- und auslaufen, immer unter Kontrolle haben wollen und dass sie einen intensiven Schmuggelhandel verbergen, der in vielen Filmen und Romanen romantisch verklärt dargestellt wurde. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten sind die Basilika von Notre Dame de la Garde, eine Kirche, die von den Bewohnern der Stadt als Wunder verehrt wird und die sie jedes Jahr mit einer Fülle von ungewöhnlichen Schenkungen und einer reichen Sammlung von Votivgaben für die Kriegs- und Meeresüberlebenden anreichern. Notre Dame wurde auf dem Fundament einer Kirche aus dem 13. Jahrhundert errichtet, deren Ursprünge im Dunkeln liegen. Berühmt ist ihr Glockenturm, der der Madonna gewidmet ist. Er ist 47 Meter hoch und auf seiner Spitze trägt er die vergoldete Statue der Jungfrau Maria, Schutzherrin der Stadt. Ganz in der Nähe steht Longchamp, ein fast im Renaissancestil erbauter Palast, der dadurch den italienischen Villen aus dieser Epoche sehr ähnelt, mit einem ungewöhnliche Garten, in dem sich Gartenanlagen, allegorische Springbrunnen, Wasser und Statuen abwechseln. Nicht weit von Marseilles entfernt liegt Avignon, die zum einen wild scheint, zum anderen hingegen voller Kunst und Geschichte. Die Stadt wurde durch den Papststreit berühmt. Hierhin flüchteten sieben Päpste von 1309 bis 1403, die für eine bemerkenswerte architektonische Struktur sorgten, die Tausende von Pilgern aufnahmen und auch eine beeindruckende Anzahl an Touristen, die aus der ganzen Welt hierher kommen.