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Ny Alesund, Norwegen

Drei Orte sind die wichtigsten Zentren der Svalbordinseln, die im arktischen Ozean einen Archipel mit einer Gesamtoberfläche von 62.700 Quadratkilometern bilden. Spitzbergen befindet sich zwischen dem 74. und 81. nördlichen Breitengrad und dem 10. und 35. östlichen Längengrad. Das Entdeckungsdatum dieser Inseln ist bis heute eine noch offene Diskussion: einige Historiker schreiben sie den Wikingern zu, während andere davon überzeugt sind, dass sie von russischen Seefahrern entdeckt wurden. Sicher ist, dass der erste Entdecker, der nach seinem Besuch die Inseln geographisch detailliert beschrieb, Willem Barentz war. Er ging dort 1596 an Land und nannte sie Spitzbergen. Den Namen wählte er aufgrund der spitzen Gipfel der zahlreichen Berge der Inseln. Dieser Name wurde etwa 300 Jahre lang beibehalten, bis die Inseln 1925 unter norwegischen Einfluss gestellt wurden und dann den Namen Svalbard ("Land der kalten Küsten" in altertümlicher norwegischer Sprache) bekamen. Heutzutage wird der Name Spitzbergen nur für die größte im Archipel liegende Insel benutzt, welche auch die geographisch, touristisch und maritim repräsentativste Insel darstellt. Die ersten Besucher der Insel waren vor allem englische und holländische Jäger und Fischer, die von der Artenvielfalt der Tierwelt angezogen wurden. Die Jagd auf die Walrösser, Eisbären und arktischen Füchse wurde von den Russen im XVIII Jahrhundert begonnen und von den norwegischen Jägern dann übernommen und weitergeführt. Nur die Jagd nach den Füchsen wird heute, wenn auch in stark reduzierter Form, noch durchgeführt. Anfang dieses Jahrhunderts fand Norwegen dann heraus, dass auf den Inseln Svalbard ein beachtliches Potential Kohle- und anderen wichtigen Energievorräten steckt. Mit der Geburt der ersten Bergwerke wuchs auch die Zahl der dauerhaft dort Ansässigen und bald die ersten Industrien. Die Svalbards sind eine Art "geographische Kooperative", denn viele Länder meldeten Anspruch auf den Besitz dieser Inseln an. Bis 1925, als nach einem internationalen Abkommen von Svalbard Norwegen dann die Souveränität übernahm, wurden sie als "Niemandsland" betrachtet. Norwegen erklärte sich in dem Abkommen bereit, dafür zu garantieren, dass dort niemals militärische Zonen eingerichtet werden und gab den anderen Kontrahenten die Zusicherung der Nutzung dieser Energievorkommen. Die Präsenz einer Mehrheit an ausländischen Bewohnern ist auch durch dieses Abkommen zu erklären. Fast alle 3.000 Einwohner der Svalbards sind uniform in den 3 großen Städten Longyearbyen, Barentsburg, und Pyramide zusammengefasst. Die Stadt Longyearbyen ist Verwaltungszentrum der Inseln, wo auch der Gouverneur ("Sysselmann") sitzt, sowie die Bergbaugesellschaft Store Norske Spitsbergen Kulkumpani, die noch heute große Rohstoffreichtümer nutzen kann. Außer Spitzbergen sind alle anderen Inseln Nationalparks mit natürlichen Reserven. An der südlichen Küste des Kongsfjord stoßt man auf Alesund, wo 1962 die Gewinnung der Rohstoffe wegen schwerer Unfälle, die zahlreichen Bergarbeitern das Leben kosteten, unterbrochen wurde. Von dort startete Roald Amudsen 1925 mit dem Versuch den Nordpol mit einem Wasserflugzeug zu erreichen. Das darauf folgende Jahr startete er erneut mit dem Amerikaner Ellsworth und Umberto Nobile mit Direktion Norden. Sie überflogen das erste Mal den Nordpol, um dann in Alaska im Dorf Teller zu landen. 1928 war Ny-Alesund erneut Ausgangspunkt für die Expedition von Umberto Nobile und sein aeromobil "Italia", die dann fatal endete. Noch heute kann man den Ankermast und die Flugzeughalle der "Italia" sehen. Nördlich von Ny-Alesund befindet sich der Magdalenenfjord, der nur 7 Meilen lang, aber von wunderschönen Gletschern umgeben ist.