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Oslo, Norwegen

"Hier hat man deutlich Platz...." ist eine nicht unbedingt norwegische, sondern Osloer Redensart. Könnte man etwa anderes von einer Stadt behaupten, die eine halbe Millionen Einwohner (sie ist die am wenigsten dichtbesiedeldste Hauptstadt Europas) auf 453 Quadratkilometer Oberflächenausdehnung zählt? Oslo ist eine relativ wenig bewohnte Stadt in einem der weitläufigsten Gebieten der Welt, wodurch sie ihren Einwohnern eine gewisse "Bequemlichkeit" einräumt...Daher stammt also die Redewendung, die jedoch nicht bedeuten soll, dass die Einwohner von Oslo nicht kommunikativ seien, im Gegenteil: Sie sind sehr gastfreundlich und ihre Gesellschaft ist überaus angenehm. Die Stadt wurde von dem letzten Wikingerkönig Harald Hardrade (der Harte) um 1000 gegründet. Er selbst gab der Stadt ihren Namen, den sie bis 1624 behielt, als König Christian IV., der nachdrücklich deren architektonische und urbanistische Struktur beeinflusste, beschloss, sie Christiania zu nennen. Erst seit 1925 heißt sie wieder Oslo. Anders als man eigentlich denkt, lebten die Wikinger nicht schon in den Anfängen der Geschichte in Norwegen. Dieses Gebiet, das in der Urzeit fast gänzlich von einer dicken Eisschicht überzogen war, blieb lange unbewohnt. Die ersten Spuren der Wikinger lassen sich um 800 v. Chr. finden, als Wiken, der Fjord von Oslo, von diesen seefahrenden räuberischen Piraten entdeckt wurde. Die Geschichte stellt die ersten Wikinger als erbarmungslos und grausam dar. Viele Engländer, Schotten und Iren wurden von ihnen gefangen genommen und als Sklaven zur Bearbeitung des Bodens gehalten. Im Verlauf der Jahrhunderte legten die Wikinger ihre barbarischen Verhaltensweisen ab, um sich immer mehr dem Handel zu widmen, bis Harald der Blonde das Reich vereinigte, das dann von Magnus VI. reformiert wurde. Der Frieden Norwegens und Oslos wurde brüsk durch eine Pestepidemie unterbrochen, die die Bevölkerung dezimierte und das Land zu einem unbedeutenden Werkzeug in den Händen seiner mächtigeren Nachbarn machte. Zuerst verfügte Dänemark, dann Schweden ganz nach ihrem Belieben über das Land, bis 1905 die Streitigkeiten zwischen Schweden und Norwegen, die sich über Jahre hinzogen, dazu führten, dass das Land seine Unabhängigkeit erhielt. Norwegen kultiviert in einem außergewöhnlichen Ausmaß seine Neutralität. Das Land hat nie in einem Konflikt Partei ergriffen, noch nicht einmal als es die deutsche Besatzung im Zweiten Weltkrieg ertragen musste. Diese Neutralität erstreckt sich sogar auf die Wirtschaft. Norwegen ist eines der wenigen europäischen Länder, das nie der EU beitreten wollte. Diese Entscheidung wurde erst kürzlich durch ein Referendum bekräftigt. Der kulturelle Bezugspunkt der Stadt ist das Schloss Akershus, das heute für offizielle Feierlichkeiten genutzt wird. Jedoch ist zweifellos das Museum der Wikingerschiffe einer der interessantesten Anziehungspunkte der Stadt. Das Museum hat einige dieser herrlichen Schiffe, die es diesem Seefahrervolk ermöglichten, in den Fernen Osten und vielleicht sogar schon vor Christoph Kolumbus nach Amerika zu segeln, wiederhergestellt und den Besuchern zugänglich gemacht. Der Palast der norwegischen königlichen Familie, die immer noch sehr von der Bevölkerung geliebt wird, ist Slottet. Hier lebt König Harald mit seiner Familie, deren Fotos man überall in der Stadt begegnet. Wenn sich die königliche Familie im Palast aufhält, wird auf der Fahnenstange die rot-goldene Fahne gehisst. Sehr schön ist auch Stortinget, das norwegische Parlament, Radhuset, das Rathaus der Stadt und der Park Vigelandsparken, ein herrliches Freilichtmuseum, das 200 Kunstwerke von Gustav Vigeland, einem der interessantesten und innovativsten norwegischen Künstler, besitzt. Der Blick von hoch oben in Holmenkollen, Olympia- und Skisprungschanze, Symbol des norwegischen Nationalsports, auf den Fjord von Oslo ist einer der bewegendsten Augenblicke beim Besuch der Stadt. Die norwegische Küche wird vom Fisch beherrscht, vor allem von der Languste und dem Lachs. Typische Gerichte sind Schneehuhn in Sahnesoße, Rentier- oder Elchbraten, Gjatost, eine Art geschmorter Käse und Multers, köstliche arktische Erdbeeren. Man sollte auf keinen Fall versäumen, Vienerbrod zu probieren, einen sehr bekannten und geschätzten Kuchen in der königlich norwegischen Tradition.