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Triest, Italien

Die Hauptstadt von Friaul - Julisch-Venetien, der am östlichsten gelegenen Region Norditaliens, schuldet ihre Entstehung den Römern, die sie "Tergeste" nannten (von "terg", Markt, und "este", Stadt). Ihre Ursprünge gehen auf das II. Jahrhundert v. Chr. zurück, und das Zentrum entwickelte sich sofort zu einem lebhaften Handelsort, begünstigt durch die Verbindungsposition zwischen Aquileia und der Küste von Istrien. Zur Zeit des Imperators Trajan erstreckte sich Triest über den Hügel von S. Giusto und hatte eine dreieckige Form, ihr höchster Punkt lag auf dem Gipfel des Berges, der niedrigste Punkt am Meer, das bis dorthin reichte, wo sich heute die Altstadt befindet. Zu ihren Füßen lagen die antiken Salinen, Ergebnis eines beeindruckenden Kanal- und Drainagesystems der Römer, die regen Handel mit Salz trieben, wovon heute noch der Name der Straße Via del Sale zeugt. Für Triest folgte eine lange Zeit von Wohlergehen und Frieden, es wurden die Basilika, das Forum und der kapitolinische Tempel erbaut. Im IV. Jahrhundert n. Chr. versank die Stadt infolge von Invasionen der Barbaren und dem Niedergang des Römischen Imperiums im Dunkeln, auch künstlerisch, und um sie erneut aufblühen zu sehen, müssen wir bis zum XII. Jahrhundert warten. Triest, das sich im Jahr 1236 als freie Gemeinde konstituiert hatte, um dem politischen und wirtschaftlichen Einfluss der Repubblica di Venezia (Republik Venedig) zu entfliehen, zog es vor, sich an Österreich zu halten, das geographisch weiter entfernt war und andere Interessen verfolgte, und mit dem es im Jahr 1382 den für seine Geschichte sehr wichtigen "Atto di dedizione" (Vertrag über die Unterwerfung) unterzeichnete. Unter der Herrschaft der Habsburger gelang der Stadt im XVII. Jahrhundert eine nie gesehene wirtschaftliche und soziale Entwicklung - erst dank der wirtschaftlichen Politik von Karl VI., die dann von der Tochter Maria Theresia fortgeführt wurde. Das - durch seine Eigenschaft als einziger Zugang des Reiches zum Meer - unentbehrliche Triest erhielt von Wien im Jahr 1719 den Status eines Freihafens. Die Zollfreiheit und das endlose Hinterland zogen Kaufleute, Unternehmer und Abenteurer aus allen Teilen der Welt an. Anglikaner, Griechen, Lutheraner, Orthodoxe, Juden und andere religiöse Gemeinschaften, die in der Stadt lebten, konnten offen ihrer Religion huldigen, was vor allem der toleranten Politik von Maria Theresia zu verdanken war, die ihnen den Bau ihrer heiligen Gebäude gestattete, was noch heute ein interessantes kulturelles und religiöses Vermögen darstellt, abgesehen von dem ganz anderen touristischen Ambiente. Die Stadt dehnte sich auf bemerkenswerte Weise weit über die römischen Mauern hinweg aus: Es entstanden die Stadtteile Borgo Teresiano, Borgo Giuseppino und schließlich Borgo Franceschino. Zahlreiche Aktivitäten im Bereich von Handel und Versicherungen und in Verbindung mit dem Meer erblühten. Nach einer kurzen französischen Herrschaft zu Beginn des XIX. Jahrhunderts kehrte Triest wieder in österreichische Hand zurück und wurde erneut zu einer Oase des Wohlergehens. Auch ein kultureller und politischer Aufschwung zeichnete sich zu dieser Zeit ab: Joyce, Svevo, Stuparich, Saba waren einige der berühmtesten Besucher seiner Literaturcafés. Die Ideale von Freiheit, dem Italienersein und nationaler Union fanden hier fruchtbaren Boden und viele Triester, die der Verwaltung durch Wien müde waren, wurden begeisterte Verfechter der politischen Unabhängigkeit und der italienischen Kultur. Mit der Ankunft Italiens am Ende des ersten Weltkrieges, 1918, änderte Triest radikal sein Gesicht. Nachdem es mit einem einzigen Schlag sein natürliches Hinterland verloren hatte, wurde aus Triest als Hafenstadt des Habsburger Reiches plötzlich einer der zahlreichen Adriahäfen des italienischen Staates. Nach den zwanzig Jahren Faschismus und dem Waffenstillstand von 1943 wurde es vom Dritten Reich annektiert und damit Teil des "Litorale adriatico" (Adriaküste), das die von den Deutschen besetzten Gebiete umfasste. Es waren wirklich schwarze Zeiten für die Stadt, in der leider auch das einzige Konzentrationslager Italiens eingerichtet wurde, in der ehemaligen Reisschälfabrik in S.Sabba.