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Venedig, Italien

Venedig, die Stadt der Kunst, der Melancholie und des Prunks: dieses architektonisch außergewöhnliche Szenario wird von einem Archipel getragen, das von einem Netz von Kanälen getrennt und durch etwa 400 Brücken verbunden ist. Einst waren diese aus Holz, im Laufe der Zeit wurden sie durch Steinbrücken ersetzt.

Der größte Kanal, die Hauptverkehrsader der Stadt, ist der berühmte Canal Grande: er wird von drei großen Brücken überquert, und erscheint von oben gesehen wie ein riesiges, seitenverkehrtes "S". Er trennt die Stadt in zwei ungleiche Teile, die ihrerseits in sechs Stadtviertel unterteilt sind. Am linken Ufer liegen Cannaregio, San Marco und Castello, am rechten Ufer Santa Croce, San Polo und Dorsoduro. Der Verkehr zu Wasser mit Gondeln, Barken, Motor- und Fährbooten, die als Taxis und Transportmittel für Menschen und Waren dienen, überwiegt zweifellos

Das Transportsystem zu Land besitzt nur wenige breite Straßen, dafür aber zahlreiche finstere und enge Gassen. Sie ziehen sich zwischen Kanälen, Flüsschen, Kirchplätzen, Glockentürmen und Uferstraßen dahin und sind fast nie für den Auto- oder Motorradverkehr zugelassen.

Die Einzigartigkeit dieses Ambiente erklärt sich mit der Sicherheit, die diese Lage gegen die feindlichen Angriffe vom Meer her bot: in der Tat wurde Venedig von einigen Flüchtlingsgruppen aus Spina, Adria und Aquileia gegründet, die durch den Hunneneinfall im 5. Jh. n.Chr. vertrieben worden waren. Die Stadt wurde erst von "Seegerichten" und dann von dem Dogen unter dem Schutz des byzantinischen Reiches verwaltet.

Im 9. Jh. entstand ein großer Handelshafen, der die Märkte des Morgen- und Abendlandes durch das adriatische Meer miteinander verband. Doch die kommerzielle Vorherrschaft verwandelt sich recht bald auch in militärische Vorrangstellung. In nur wenigen Jahren gelang es der Stadt alle östlichen Küsten des adriatischen Meeres zu beherrschen. Sie drang bis in den Orient vor, kolonialisierte Gebiete, eroberte wichtige Märkte und kämpfte gegen Genua und die anderen Seerepubliken, um sich eine unangefochtene Position zu sichern.

Zuerst wurde Venedig von den Türken aus den kolonialisierten Gebieten verdrängt, dann fingen die Einflüsse der Französischen Revolution zu gären an. Kurz gesagt, diese perfekte Adelsregierung, in der sich Militär und Handel einander die Karten zuspielten, fing zu bröckeln an. 1797 wurde das nunmehr geschwächte Venedigim Vertrag von Campoformio Österreich zugesprochen und fiel erst danach wieder an Italien.

Der Canal Grande bietet besonders während einer Bootsrundfahrt eine schnelle Übersicht über die schönsten Paläste Venedigs: von der Accademia zur Cà d'Oro, vom Casino zum Palazzo della Biennale, von der Universität über die Chiesa della Salute zur Rialtobrücke. Der Kanal öffnet sich am Markusplatz in einer breiten Flußwindung. Der Platz, Herz und Wahrzeichen Venedigs, ist ein architektonisches Juwel, einer der schönsten Plätze Italiens, ein Wunder aus Trachyt und Steinen aus Istrien. Hier fanden einst die religiösen und zivilen Feierlichkeiten und der magische Karneval statt. Der Markusplatz wird an einem Ende von der Markuskirche und dem Uhrturm begrenzt.

Die Cafés und Geschäfte, die den Platz umrunden, sind ein lebendiger Treffpunkt der Stadt. Von ganz besonderem Interesse ist die Bearbeitung des auf der Insel Murano hergestellten Glases. Zahlreiche Meisterbetriebe des Gewerbes produzieren geblasenes Glas und kunstvolle Glasobjekte. Besonders schwierig ist die Herstellung der sogenannten "Murrine". Es handelt sich um kunstvolle Glasdekorationen, bei deren Herstellung farbiges Glas geblasen und im Inneren von transparenten Glaskugeln geschnitten wird. Der Prozess verlangt große Handfertigkeit und außergewöhnliche Präzision. Von großem Interesse sind auch die venezianischen Spitzen.

Die venezianischen Spiegel werden noch heute mit antiken Techniken gefertigt. Ein dünnes Silberblatt wird auf einer Glasplatte angebracht. Die Spiegelrahmen bestehen aus üppigen, plastischen Glasprofilen. Noch heute werden Spiegel in zahlreichen Handwerksbetrieben hergestellt.