Yangzi, China

Eines ihrer außergewöhnlichsten Kunstwerke schuf die Natur entlang des Yangzi in der Nähe von Fengjie im Osten der Provinz Sichuan: die San Xia (Drei Schluchten) – Qutang Xia, Wu Xia und Xiling Xia. Das erste dieser drei Meisterwerke, die Qutang-Schlucht ist mit 8 km Länge die kürzeste, und mit 150m Breite auch die schmalste, aber gleichzeitig die eindrucksvollste. Zwei Berge – Chijiashan (Berg der roten Durchfahrt) und Baiyanshan (Weißer Salzberg) – wachen wie riesige Burgtore über die Einfahrt zu dieser Schlucht. Unterhalb von Wushan (Hexenberg) liegt die 40 km lange Wu Xia (Hexenschlucht) mit Felswänden, die so steil sind, das die Sonne selten über den Hängen hervortritt. Diese mittlere Schlucht ist hauptsächlich für ihre zwölf einzigartigen Gipfel bekannt: sechs von ihnen reihen sich – oft in Nebel gehüllt – am Nordufer auf und sechs abgestuft am Südufer. Der berühmteste, Shennu Feng (Gipfel der Göttin), gleicht einer knienden Jungfer. Die letzte Schlucht, Xiling Xia, ist mit 66km die längste und auch die tiefste: ihre Felswände erreichen Höhen von bis zu 1.220 m. Die Schlucht besteht eigentlich aus sieben kleineren, deren Namen allesamt aus altertümlichen Legenden entlehnt sind: Militärbücher und Wertvolles Schwert, Reiskammer, Ochsenleber und Pferdelungen, Gelber Ochse, Heller Mond, Laternenschatten, Gelbe Katze. Am Ostende befinden sich die drei Schleusen des derzeitigen „großen Staudamms“ Gezhouba (Gezhou-Damm).